Projekttagebuch

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20. März 2023

Datenbrillen in der Lehre und Praxisanleitung

Transferveranstaltung für Lehrkräfte der Franziskus Gesundheitsakademie und Bereichspraxis­an‍leitende
aus fünf Krankenhäusern der St. Franziskus-Stiftung

Fotoimpressionen von der Veranstaltung von Svenja Holberg, TAT Technik Arbeit Transfer gGmbH

Am 20. März 2023 fand eine ganztägige Transferveranstaltung zum Thema "Datenbrillen in der Lehre und Praxisanleitung" im FranziskusSIM statt – dem Simulationszentrum am St. Franziskus-Hospital in Münster. Die Veranstaltung war explizit an Lehrkräfte der Franziskus-Gesundheitsakademie und an Bereichspraxisanleitende aus fünf Krankenhäusern der St. Franziskus-Stiftung gerichtet. Ziel der Veranstaltung war es, im Austausch mit Interessierten praxistaugliche Ideen mit Potenzial für den Einsatz von Datenbrillen in der Lehre und in der Praxisanleitung zu generieren.

Interessierte Lehrkräfte und Praxisanleitende hatten am Veranstaltungstag im Zeitraum von 10:00-16:00 Uhr die Gelegenheit, im Simulationszentrum vorbeizukommen, sich über das Projekt PARCURA und die bisher erzielten Ergebnisse zu informieren und die im Projekt verwendete Datenbrille an verschiedenen Stationen selbst aufzusetzen und ausgiebig zu testen. Im Szenarienraum des Simulationszentrums war ein Setting mit einem Patientensimulator in einem Bett vorbereitet. Hier konnten Interessierte den für die Datenbrille entwickelten Prototypen selbst ausprobieren. An einer anderen Station konnten die Teilnehmenden ein speziell für den Bereich Ausbildung und Praxisanleitung interessantes Einsatzfeld der Datenbrillen aus unterschiedlichen Perspektiven selbst nachvollziehen: den so genannten Blick über die Schulter.

Die Teilnehmenden der Transferveranstaltung waren von dem neuen Medium Datenbrille durchweg begeistert und sahen vielversprechende Optionen zur Verwertung der Datenbrille und der erzielten Ergebnisse des Projektes PARCURA im realen Ausbildungs- und Lehrbetrieb.

Ausführliche Informationen sind im Nachbericht zu der Veranstaltung zu finden:

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4. April 2023

Zur Einsetzbarkeit von Datenbrillen in der Pflege im Krankenhaus – Ergebnisse des Projekts PARCURA

Vortrag von Gerburgis Löckemann anlässlich des Abschlusses des Forschungsprojekts im Rahmen der Sitzung des Direktoriums des St. Franziskus-Hospitals, Münster, mit der Mitarbeitervertretung

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Startfolie des Vortrags von Gerburgis Löckemann

An dem vom Bundesforschungsministerium (BMBF) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) im Rahmen des Förderschwerpunkts "Arbeiten an und mit Menschen" geförderten Verbundprojekt PARCURA waren sechs Verbundpartner mit jeweils einem eigenen Teilvorhaben beteiligt. Für fünf der Teilvorhaben endet das Projekt Ende April 2023, darunter die drei so genannten Praxispartner: das St. Franziskus-Hospital, Münster, das Maria-Josef-Hospital Greven und der IT-Dienstleister der Häuser, die FACT IT GmbH, Bremen.

Anlässlich dessen hat die Gesamtkoordinatorin der Praxispartner, Gerburgis Löckemann, eine Sitzung des Direktoriums des St. Franziskus-Hospitals mit der Mitarbeitervertretung am 4. April 2023 nutzen können, um die erzielten Projektergebnisse zur Einsetzbarkeit von Datenbrillen in der Pflege im Krankenhaus insbesondere vor dem Hintergrund der weiteren Verwertung nach Projektende vorzustellen.

Nachdem sie in ihrem Vortrag zunächst kurz auf die Rolle der Krankenhäuser im Projekt und auf die konkrete Umsetzung des Partizipations­an‍spruchs eingegangen war, erläuterte sie anschließend die identifizierten Einsatzfelder für Datenbrillen in der stationären Pflege im Krankenhaus und die notwendigen Voraussetzungen zur tatsächlichen Einführung der Brillen in den Realbetrieb. In ihrem Ausblick stellte Gerburgis Löckemann abschließend dar, worauf die beteiligten Krankenhäuser am Ende des Projekts aufbauen können:

  • vorhandene Hardware, darunter pro Haus zwei Datenbrillen, sowie dafür prototypisch entwickelte Software,
  • gemeinsam mit der Pflege gewonnene Erkenntnisse über potenzielle Einsatzfelder für Datenbrillen in der Pflege,
  • wertvolle Umsetzungserkenntnisse technischer, struktureller und personaler Art,
  • zahlreiche verwertbare Kontakte zu relevanten Institutionen und Personen aufgrund der gemeinsam mit den Verbundpartnern unter­nom­me­nen Vernetzungs- und Transferaktivitäten, darunter die ebenfalls vom BMBF im Cluster "Zukunft der Pflege" geförderten Pflege­praxis­zentren (PPZ),
  • ein Verwertungskonzept für die erzielten Ergebnisse nach Auslaufen des Projekts, konkret bezogen auf zwei Handlungsfelder,
  • darunter ein Maßnahmensteckbrief, der das Handlungsfeld "Einsatz der Datenbrillen im Ausbildungs- und Lehrbetrieb" beschreibt sowie
  • bereits umgesetzte erste Schritte, die die direkte Anschlussverwertung nach Projektende vorbereiten sollen.

Außerdem kündigte Gerburgis Löckemann an, dass die erzielten Ergebnisse aktuell im Detail für den Ergebnistransfer aufbereitet werden und dass der Ergebnistransfer zu gegebener Zeit über die geplante abschließende Projektdokumentation über die Projekt-Webseite PARCURA.DE erfolgen wird.

In der Diskussion im Anschluss an den Vortrag interessierten sich die Teilnehmenden u. a. dafür, aus welchen Gründen die unter Beteilung der Pflege erfolgte Auswahl eines geeigneten Datenbrillenmodells auf die HoloLens 2 von MICROSOFT gefallen ist. Neben Datenschutz- und Da‍tensicherheitsaspekten wurden außerdem Fragen zur Patientenperspektive und zu Situationen angesprochen, für die der Einsatz einer Da‍tenbrille ausgeschlossen werden sollte.

Bestätigt wurde das Interesse, den Einsatz der Datenbrillen in den beteiligten beiden Häusern in Münster und Greven für die Bereiche Praxis­an‍leitung und Lehre zu testen. Über dieses Anwendungsfeld hinaus wurden auf lange Sicht aber vor allem auch Chancen u. a. im Bereich des Wundmanagements thematisiert, beispielsweise in der räumlich entfernten Zusammenarbeit zwischen Pflegenden, Wundmanagement und ärztlichem Dienst, sei es hausintern, stiftungsübergreifend wie auch darüber hinaus.

Einigkeit herrschte schließlich darüber, dass die Datenbrillen und die weiteren erzielten Projektergebnisse nach Auslaufen des Projekts aktiv ge‍nutzt bzw. weiterverwertet werden sollen.

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30. April 2023

PARCURA-Präsentation auf der CHI 2023 in Hamburg

Das Team der Hochschule Ruhr West präsentiert Projektergebnisse auf der ACM Conference on Human Factors in Computing Systems (CHI).

Fotoimpressionen von der CHI 2023: oben rechts im Bild Carina Albrecht-Gansohr zusammen mit Prof. Dr. Stefan Geisler, unten rechts Carina Albrecht-Gansohr während der Präsentation

ACM steht für "Association for Computing Machinery", eine Gesellschaft, die im Jahr 1947 "als erste wissenschaftliche Gesellschaft für In‍formatik gegründet [wurde]" [Wikipedia: Association for Computing Machinery]. Die CHI ist eine von der Special Interest Group (SIGCHI) der ACM durchgeführte Konferenzserie, die sich mit der Interaktion zwischen Menschen und Computern beschäftigt. Die Konferenz fand im Jahr 1982 das erste Mal statt und zieht seitdem jedes Jahr tausende internationale Teilnehmerinnen und Teilnehmer an [Wikipedia: Hu‍man Factors in Computing Systems]. Die CHI ist damit die weltweit bedeutendste Konferenz für Mensch-Computer-Interaktion (Hu‍man-Computer Interaction (HCI)). Die CHI 2023 fand vom 23.-28. April in Hamburg statt.

Das Institut Positive Computing (IPC) der Hochschule Ruhr West hat auf der CHI 2023 am 25. April das Projekt PARCURA und Er‍gebnisse des eigenen Teilvorhabens präsentiert. "Playful Co-Design: Creating an AR-Prototype with Nurses in Interlocking Remote and On-Site Workshops" – so lautete der Titel der Präsentation von Ca‍rina Al‍brecht-Gansohr und Prof. Dr. Stefan Geisler.

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Video-Präsentation von Carina Albrecht-Gansohr im Rahmen der CHI '23

Präsentiert wurde eine Arbeit, die zusammen mit Prof.'in Sabrina Eimler entstanden ist und in der beschrieben wird, mit welchen Methoden es gelang, gemeinsam mit Pflegefachpersonen aus den beteiligten Krankenhäusern (und das trotz der zusätzlichen Herausforderungen durch die COVID-19-Pandemie) ein System für die AR-Brille "HoloLens 2" zu entwickeln, das geeignet ist, die Arbeitssituation insbesondere bei der Dokumentationsarbeit zu verbessern. Der Beitrag stieß auf gute Resonanz und die anschließende Diskussion zeigte ein starkes Interesse an dem vom IPC entwickelten Vorgehen. Die komplette Veröffentlichung und ein Vortragsvideo stehen auf der Seite der ACM bereit.

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13. Dezember 2023

Smarte Arbeit mit Datenbrillen

Transfer von Ergebnissen des Projekts PARCURA auf einem Workshop des Projekts GBU-SmarD

Im November 2023, also nach Auslaufen der offiziellen Förderphase des Verbundprojekts PARCURA, hat die Arbeitsgruppe Wissen-Denken-Handeln im Institut für Allgemeine Psychologie, Biopsychologie und Methoden der Psycholgie der Technischen Universität Dresden über den PARCURA-Verbundkoordinator angefragt, ob Interesse besteht, die erzielten Projektergebnisse in einen Workshop einzubringen, der am 13. Dezember 2023 im Rahmen des von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e. V. (DGUV) geförderten Projekts GBU-SmarD stattfinden sollte.

Der ausführliche Titel des Projekts GBU-SmarD lautet "Gesunde Arbeit mit Smart Devices – Empfehlungen zur Gefährdungsbeurteilung und Arbeitsgestaltung im Kontext von Arbeiten/Industrie 4.0". Ausgehend davon, dass es derzeit keine praktikable Handlungshilfe für den Einsatz von mobilen Smart Devices in Unternehmen gibt, ist es das Ziel des noch bis Ende Mai 2025 laufenden Projekts, die Anforderungen und Gefährdungen in der Arbeit mit mobilen Smart Devices zu analysieren und Maßnahmen für eine gesunde und sichere Arbeit zu entwickeln. Zu diesem Zweck werden im Rahmen des Projekts u. a. Workshops mit dem Ziel durchgeführt, einen brancheninternen und -übergreifenden Austausch von Anwenderinnen und Anwendern zu den Anforderungen und Gefährdungen zu ermöglichen.

An dem Online-Workshop am 13. Dezember 2023 hat für PARCURA Gerburgis Löckemann in ihrer Funktion als Projektkoordinatorin der Praxispartner teilgenommen und ihre eigene Expertise sowie die aus ihrer Sicht zentralen Erkenntnisse und Ergebnisse des Projekts eingebracht.

Der gemeinsame Austausch der Teilnehmenden bestand zunächst darin, Argumente zu sammeln, die aus ihrer Perspektive und Erfahrung für bzw. gegen die Arbeit mit Datenbrillen sprechen. Darauf aufbauend wurden Erfolgs- wie auch Scheiternsfaktoren für den Einsatz von Datenbrillen gesammelt und diskutiert. Abschließend wurden wichtige, aus Sicht der Teilnehmenden zu berücksichtigende Aspekte differenziert nach Arbeitsaufgabe, Arbeitsmitteln, Organisation, Beschäftigten und Arbeitsumgebung zusammengefasst.

Deckblatt der Ergebnisdokumentation des Workshops

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