Das Projekt PARCURA war auf die professionelle Pflege im Krankenhaus ausgerichtet. Doch wodurch zeichnet sich diese genau aus? Das galt es im Rahmen des Projekts herauszuarbeiten, vor allem auch, um nicht mit der Pflege vertraute Projektpartner für die Besonderheiten der Pflege im Krankenhaus zu sensibilisieren. Im Folgenden werden diese Besonderheiten skizziert und es wird näher auf das Tätigkeitsprofil einer Pflegefachperson speziell auf einer kardiologischen Allgemeinstation eingegangen, eine Fachabteilung, auf die das Projekt PARCURA fokussiert war.
Im Alltag wie auch in der Medienberichterstattung wird häufig einfach nur von die Pflege gesprochen. Der Vielfältigkeit der Pflege mit ihren unterschiedlichen Schwerpunkten und Arbeitsorten wird das allerdings nicht gerecht: Es gibt nicht "die Pflege" – erforderlich ist vielmehr eine differenzierende Betrachtung [vgl. z. B. GWHH o. J.], nichtzuletzt auch, wenn es um die Einsetzbarkeit von technischen Assistenzsystemen wie einer Datenbrille geht.
Zunächst einmal gilt es zu unterscheiden, zwischen der nichtberuflichen Pflege etwa durch pflegende Angehörige und der beruflichen Pflege, die auch als professionelle Pflege bezeichnet wird, die ihrerseits recht unterschiedlich definiert wird. Gebräuchliche Definitionen dafür sind die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder vom International Council of Nurses (ICN) [Heiligmann 2022].
Professionelle Pflege auf einer Allgemeinstation im Krankenhaus
© Ausgangsbild St. Franziskus-Hospital GmbH · Bildnachbearbeitung: Jürgen Reckfort
Innerhalb der Gruppe der professionell Pflegenden wird zwischen Pflegefachpersonal und Pflegehelfenden unterschieden.
Die Ausbildung von Pflegefachpersonal ist in Deutschland seit Anfang 2020 im bundeseinheitlich geltenden Pflegeberufegesetz geregelt [BMG 2022]. Das Gesetz führt die bis dahin nach Altenpflege und Krankenpflege getrennt geregelten Pflegeausbildungen zu einer gemeinsamen, generalistisch ausgerichteten, insgesamt dreijährigen Berufsausbildung zusammen. Im Rahmen dieser Ausbildung können Auszubildende im letzten Drittel ihrer Ausbildung zwischen einem Berufsabschluss als Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann sowie einem Abschluss in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege oder in der Altenpflege wählen. Zusätzlich zu der beruflichen Pflegeausbildung wurde außerdem noch ein Pflegestudium eingeführt [Ebd.] – für Details siehe die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend herausgegebenen Serviceseiten zur Pflegeausbildung [BMFSFJ o. J.].
Von Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen werden Pflegefachfrauen erfahrungsgemäß häufig noch als Krankenschwester bezeichnet, eine Berufsbezeichnung, die zumindest offiziell bereits seit dem Jahr 2004 nicht mehr verwendet wird. Häufig werden Pflegefachfrauen auch mit Schwester angeredet – sofern bekannt auch in Verbindung mit ihrem Vornamen. Dazu sei hier z. B. auf die entsprechenden Empfehlungen der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz verwiesen [2018].
Für Pflegefachfrauen und -männer ist in der Praxis häufig noch die genderneutrale Bezeichnung Pflegefachkraft gebräuchlich. Im Projekt PARCURA wurde die Bezeichnung Pflegefachperson bevorzugt oder aber allgemeiner von Pflegenden gesprochen, eine Bezeichnung, die alle weiteren in der Pflege tätigen Personen wie etwa die Pflegenhelferinnen und -helfer umfasst.
Im Unterschied zur Ausbildung des Pflegefachpersonals ist die Pflegehelfer-Ausbildung nicht bundeseinheitlich, sondern nach Bundesländern getrennt geregelt. In dem für das Projekt PARCURA maßgeblichen Bundesland Nordrhein-Westfalen wurden im Jahr 2021 die bisherigen Ausbildungen in der Altenpflegehilfe und der Gesundheits- und Krankenpflegeassistenz in einer insgesamt einjährigen Ausbildung zur Pflegefachassistentin bzw. zum Pflegefachassistenten zusammengeführt [MAGS.NRW o. J.].
Schließlich haben Beschäftigte in der Pflege zahlreiche Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung, z. B. im Palliativbereich oder im Bereich der Intensivpflege, der Praxisanleitung, dem Wundmanagement oder zur Übernahme einer Leitungsposition – siehe dazu beispielsweise das Deutsche Pflegeportal [Deutsches Pflegeportal o. J.] oder auch das Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebot der Franziskus Gesundheitsakademie [FGA o. J.].
In der Gesundheitsversorgung überwiegt traditionell der Anteil der Frauen, auch im Bereich der Pflege. Nachfolgende Abbildung zeigt die Entwicklung des Gesundheitspersonals in Krankenhäusern in Deutschland in den Jahren von 2012-2021 insgesamt sowie getrennt nach Geschlechtern. Bei einem moderaten Anstieg der Beschäftigtenzahlen von 1.052.000 in 2011 auf 1.229.000 in 2021 liegt der Frauenanteil demnach über alle Jahre bei nahezu konstant 75 %.
Entwicklung des Gesundheitspersonals in Krankenhäusern
insgesamt und nach Geschlechtern in Deutschland von 2012-2021
Quelle: StBA 2023a
Arbeitsorte von professionell Pflegenden liegen im stationären und im ambulanten Bereich, der akuten Pflege sowie der Langzeitpflege. Neben Krankenhäusern und Altenheimen umfasst das z. B. auch Rehabilitationseinrichtungen und die häusliche Pflege. Zusätzlich zu den Einsatzgebieten, bei denen es vor allem um physische Erkrankungen geht, sind professionell Pflegende auch im Bereich der psychiatrischen Versorgung tätig [StBA 2022a].
Speziell in Krankenhäusern kommen verschiedene Bereiche als Einsatzorte für Pflegende in Betracht. Dazu gehören zunächst die Allgemeinstationen (auch Normalstationen oder periphere Stationen genannt) mit ihren unterschiedlichen Fachabteilungen, angefangen bei der Augenheilkunde bis hin zur Urologie [StBA 2017] oder wie im Projekt PARCURA die Kardiologie, konkret eine kardiologische Allgemeinstation im St. Franziskus-Hospital in Münster und im Maria-Josef-Hospital in Greven. Weitere Einsatzorte für Pflegende im Krankenhaus sind der OP-Bereich, Intensivstationen und die so genannten Funktionsabteilungen (z. B. Endoskopie, Röntgen). Aber auch Bereiche wie Hygiene und Qualitätsmanagement sind potenzielle Einsatzorte für Pflegende.
Über welche Kompetenzen ein Krankenhaus konkret verfügt, kann u. a. auch den Qualitätsberichten entnommen werden, die Krankenhäuser seit dem Jahr 2003 jährlich zu erstellen haben und die über die Referenzdatenbank vom Deutschen Bundesausschuss wie auch über verschiedene Krankenhaus-Vergleichsportale online abgerufen werden können [Gemeinsamer Bundesausschuss, o. J.]. Die Qualitätsberichte der am Projekt PARCURA beteiligten beiden Krankenhäuser sind außerdem über deren Webseiten online abrufbar:
Das Projekt PARCURA war bewusst darauf angelegt, zwei unterschiedlich große Krankenhäuser zu beteiligen. Nachfolgende Tabelle verdeutlicht das und zeigt zugleich, differenziert nach Pflegefach- und Pflegeassistenzpersonal, die jeweilige Zusammensetzung des Pflegepersonals in den beiden projektbeteiligten Krankenhäusern.
Kennzahl | St. Franziskus-Hospital, Münster* | Maria-Josef-Hospital, Greven* |
---|---|---|
Anzahl Betten | 598 | 182 |
Vollstationäre Fallzahl | 27.398 | 7.232 |
Ambulante Fallzahl | 73.126 | 23.623 |
Ärzt/innen insgesamt** | 273,41 | 58,46 |
Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen*** | 433,67 | 139,07 |
Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-innen*** | 108,14 | 7,12 |
Altenpfleger/-innen*** | 12,29 | 13,59 |
Krankenpflegehelfer/-innen**** | 2,81 | 0,87 |
* = Quelle: Referenzberichte der beiden Krankenhäuser für das Jahr 2021 gem. der Referenzdatenbank der Qualitätsberichte der Krankenhäuser
** = in Vollkräften (ohne Belegärzte)
*** = in Vollkräften (Ausbildungsdauer: 3 Jahre)
**** = in Vollkräften (Ausbildungsdauer: 1 Jahr)
Bei den ausgewiesenen Beschäftigtenzahlen ist zu berücksichtigen, dass es sich um rein statistische Zahlen handelt: um so genannte Vollzeitäquivalente, wofür in der Krankenhausstatistik die Bezeichnung Vollkräfte verwendet wird [StBA 2023b]. Die unterschiedlichen Beschäftigungsmodelle wie z. B. die in der Pflege im Krankhaus stark verbreitete Teilzeitarbeit werden damit nicht abgebildet [StBA o. J.]. Mit anderen Worten: Hinter der Zahl der Vollkräfte verbirgt sich in der Realität ein Mehrfaches an beschäftigten Personen. Laut Angaben des Statistischen Bundesamts lag der Anteil der Teilzeitbeschäftigten in Krankenhäusern im Jahr 2019 bundesweit bei 42 % [StBA 2020].
Eine Besonderheit für Pflegende im Krankenhaus ist die vergleichsweise hohe Fluktuation der Patientinnen und Patienten. Hinzu kommt, dass sich die durchschnittliche Verweildauer in Krankenhäusern von 1991 14,0 Tage auf 7,2 Tage im Jahr 2021 nahezu halbiert hat [StBA 2022b]. Für Pflegende hat das zur Konsequenz, dass sie sich immer häufiger auf neue, zunächst unbekannte Menschen einstellen und pflegerische Abläufe erklären müssen, als das beispielsweise in der Altenpflege der Fall ist.
Besonders hoch ist die Fluktuationsrate der zu behandelnden Personen erfahrungsgemäß auf kardiologischen Allgemeinstationen. Hier müssen Erkrankte mit einem hohen Überwachungsbedarf und viele anfangs unbekannte Personen versorgt werden. Speziell im Nachtdienst kommt für Pflegende hinzu, dass ärztliche wie auch weitere pflegerische Ansprechpersonen nur selten vor Ort sind. Von dieser Ausgangssituation ausgehend sollte im Projekt PARCURA untersucht werden, ob derartige, potenziell Stress auslösende Arbeitsbedingungen mit möglichen negativen Auswirkungen auf die Qualität der Interaktion mit Patientinnen und Patienten durch den Einsatz von Datenbrillen verbessert werden können.
Der Fokus der Betrachtung lag im Projekt PARCURA aber nicht nur auf dem Verhältnis zwischen Pflegenden und Pflegebedürftigen. Vielmehr wurden auch alle weiteren Akteure, mit denen Pflegende zusammenarbeiten, mit einbezogen. Dazu gehören nicht nur die pflegerischen Kolleginnen und Kollegen der eigenen Station und aus anderen Abteilungen, sondern viele weitere Berufsgruppen. Neben den Ärztinnen und Ärzten sind dies z. B. Mitarbeitende aus dem Transport- oder Reinigungsdienst, der Küche, der Apotheke oder dem Labor. Aber auch mit Zulieferern und Personen aus der Medizin- und Haustechnik sowie der IT agieren Pflegende gemeinsam und sprechen sich ab [SFH 2022].
Eine von einem Mitarbeiter des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML gemeinfrei gestellte Übersichtsgrafik, die auch dazu genutzt werden kann, das Spektrum der Bereiche und Akteure zu verdeutlichen, mit denen professionell Pflegende im Krankenhaus interagieren [Albrecht 2016].
Können in dem so skizzierten Arbeitsumfeld Datenbrillen eingesetzt werden, um die Arbeits- und Interaktionsbedingungen für Pflegende zu verbessern? In PARCURA wurde dies für das Untersuchungsfeld "kardiologische Allgemeinstation" untersucht. Aktiv mit eingebunden waren insbesondere das Pflegefachpersonal der projektbeteiligten Stationen sowie relevante weitere Fachbereiche wie z. B. die Hygiene.
Ein erster wichtiger Schritt zur Beurteilung der Einsetzbarkeit von Datenbrillen bestand für die PARCURA-Forschungspartner darin, sich im Rahmen der Analyse der Ist-Situation mit den vielfältigen Tätigkeiten des Pflegefachpersonals auf einer Allgemeinstation im Krankenhaus vertraut zu machen. Darauf wird im nächsten Teil näher eingegangen.
Die Aufgaben von Pflegefachpersonen auf Allgemeinstationen sind komplex. Sie arbeiten eigenständig und kooperieren dabei eng mit anderen Berufsgruppen. Sie planen und organisieren den gesamten Pflegeprozess, führen diesen durch und evaluieren immer wieder die Ergebnisse. Dabei ist personen- und situationsorientierte Kommunikation und Beratung mit Patienten und Patientinnen – und auch ihren Angehörigen – ein wichtiger Bestandteil. Pflegende reflektieren und begründen ihr eigenes Handeln immer wieder auf der Grundlage von Gesetzen und Verordnungen, wissenschaftlichen Erkenntnissen und berufsethischen Werthaltungen. Die Kompetenzen, die Pflegefachfrauen und -männer dafür mitbringen müssen, sind ausgesprochen vielfältig [BGBl. 2018: 1596-1600], was Außenstehenden häufig nicht bewusst ist.
Auf der Allgemeinstation übernehmen Pflegende Tätigkeiten zur Unterstützung bei alltäglichen Grundbedürfnissen der Patientinnen und Patienten, wie beispielsweise bei der Körperpflege, Ernährung und Mobilität. Sie führen aber auch medizinische Handlungen wie z. B. Verbandswechsel, Injektionen, Anlage von Blasenkathetern durch. Bei all diesen Tätigkeiten in der direkten Versorgung von Patientinnen und Patienten werden diese immer im Rahmen der so genannten Krankenbeobachtung auf mögliche physische und psychische Veränderungen betrachtet. Aber auch die administrativen Tätigkeiten, die Assistenz bei diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen und die Begleitung von Sterbenden gehören zu den Aufgaben von Pflegefachpersonen. Einige Arbeiten können auch an Pflegeassistentinnen und -assistenten delegiert werden. Die Verantwortung liegt aber immer bei den dreijährig ausgebildeten Pflegefachpersonen [Floer et al. 2020: 77].
Was sind die Aufgaben einer Pflegefachperson auf einer Allgemeinstation? Das St. Franziskus-Hospital Münster stellt dazu auf dem hauseigenen YouTube-Kanal den Video-Beitrag Pflege auf einer internistischen Station bereit.
Wie sieht die Arbeit einer Pflegefachperson nun ganz konkret aus? Dazu hat PARCURA-Mitarbeiterin Svenja Holberg von der TAT Technik Arbeit Transfer gGmbH ein Interview mit Pflegefachfrau Nicole Focke geführt, in dem diese von ihrem Arbeitsalltag auf der kardiologischen Allgemeinstation im St. Franziskus-Hospital Münster berichtet. Die vielfältigen Aufgaben einer Pflegefachperson werden in dem Interview am Beispiel Wundmanagement erläutert, das im Projekt PARCURA seitens der Pflege als Anwendungsfall für den Einsatz einer Datenbrille ausgewählt wurde. Anhand eines von Nicole Focke erarbeiteten Fallbeispiels mit fiktiven Daten einer Patientin wird im Interview die Relevanz von pflegerischen Routinen wie Rundgängen, Krankenbeobachtung und Übergaben sowie die Komplexität des Wundmanagements erläutert.
Focke, Nicole; Holberg, Svenja (2023): Aufgaben einer Pflegefachperson in der stationären Pflege im Krankenhaus am Beispiel des Wundmanagements PDF-Datei, 9 Seiten |
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Focke, Nicole (2022): Fallbeispiel Übergabe Patientin PDF-Datei, 3 Seiten |
Dabei geht Nicole Focke auch auf die Koordination der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Pflegefachpersonen, Wundmanagement, Ärztinnen und Ärzten sowie anderen Fachabteilungen ein. Diese Zusammenarbeit ist für die Versorgung chronischer Wunden, die häufig mit Vorerkrankungen zusammenhängen, notwendig. Bei der Behandlung von Wunden steht daher immer der ganze Mensch mit seiner ganz persönlichen Krankengeschichte im Fokus. Das Wundmanagement umfasst damit weitaus mehr als den klassischen Verbandswechsel, den Außenstehende bei diesem Thema vielleicht zunächst einmal im Kopf haben.
Das Wundmanagement ist nur ein Beispiel von vielen verschiedenen Tätigkeiten, die Pflegefachpersonen in ihrem Berufsalltag durchführen. Für einen umfassenden Überblick aller Tätigkeiten haben die projektbeteiligten Krankenhäuser, das St. Franziskus-Hospital, Münster, und das Maria-Josef-Hospital Greven, gemeinsam mit dem Fachbereich Gesundheit der Fachhochschule Münster auf der Grundlage des Tätigkeits- und Analyseverfahrens für das Krankenhaus (TAA-KH) nach Glaser [1997: 84] eine Tätigkeiteninventur durchgeführt.
In der ursprünglichen Fassung werden für die professionelle Pflege im Krankenhaus 262 Tätigkeiten in 43 übergeordneten Tätigkeitskategorien aufgelistet. Die während des Projekts PARCURA im Rahmen der Ist-Analyse durchgeführte, umfassende Überarbeitung hat für das Jahr 2022 insgesamt 541 einzelne Tätigkeiten in 61 übergeordneten Tätigkeitskategorien ergeben. Das Ergebnis dieser Arbeit steht nachfolgend als PDF-Datei zum Download zur Verfügung.
Der Fachbereich Gesundheit stellt darüber hinaus einen Beitrag bereit, in dem näher auf die Anwendung des Analyseinsturments TAA-KH sowie auf die erzielten Erkenntnisse und Schlussfolgerungen eingegangen wird. In dem Beitrag werden außerdem Einflussfaktoren bei der Bearbeitung beschrieben, die sich im Prozess der partizipativen Forschung ergaben.
Focke, Nicole; Löckemann, Gerburgis; Bonato, Marcellus (2022): Tätigkeiten professioneller Erwachsenenpflege auf peripheren Stationen in deutschen Krankenhäusern. PDF-Datei, 32 Seiten |
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Goranova, Denitsa; Müller, Brigitte; Bonato, Marcellus (2022): Das TAA-KH (Tätigkeits- und Arbeitsanalyseverfahren für das Krankenhaus) im Projekt PARCURA – Anwendung, Erkenntnisse und Schlussfolgerungen. PDF-Datei, 13 Seiten |
Das vorrangige Ziel der Überarbeitung des Tätigkeitsinventars bestand darin, fachfremden Verbundpartnern des PARCURA-Projekts einen Überblick über aktuelle Tätigkeiten von Pflegefachpersonen in der stationären Pflege im Krankenhaus zu geben. Darüber hinaus kann das überarbeitete Tätigkeitsinventar als Ausgangsbasis für Beratungsinstrumente und Analysen genutzt werden. In der Praxis kann es beispielsweise dazu dienen, Kombinationen aus Tätigkeiten zu identifizieren, "[...] die aufgrund ihres oft unplanbaren und gleichzeitigen Auftretens insbesondere bei geringer personeller Ausstattung mit erfahrenem Fachpersonal immer wieder besondere Be- oder Überlastungssituationen verursachen" [Focke et al. 2022: 2].
Schließlich spiegelt das aktualisierte Tätigkeitsinventar nicht nur die Professionalisierung der Pflege in den letzten 25 Jahren wider, sondern kann aktuell zum Zweck der Kompetenzkommunikation und Wertschätzung der Pflege genutzt werden – ein Aspekt, der auch vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert wird [BMG o. J.], etwa im Rahmen des Projekts "KoWeP – Kompetenzkommunikation in der Pflege" [DAA o. J.]. Verwiesen sei in diesem Zusammenhang auch auf den Beitrag "Es geht nicht um Verrichtungen, sondern um Kompetenzen" [Müller o. J.].
Ein weiteres Instrument, das vom PARCURA-Projektteam im St. Franziskus-Hospital im Rahmen der Ist-Analyse erarbeitet wurde, ist die intern so genannte Liste Kommunikation. Dabei handelt es sich um eine umfangreiche Liste aller Instrumente, Formulare und Dokumente, die im Alltag einer Pflegefachperson auf der kardiologischen Allgemeinstation im St. Franziskus-Hospital von Bedeutung sind, von einmaliger Kenntnisnahme bis zum täglichen Gebrauch. Die Idee war, "auf der Basis dieser Liste potenzielle Einsatzfelder für eine Datenbrille in der stationären Pflege abzuleiten, speziell auch im Hinblick auf die Interaktionsarbeit zwischen verschiedenen Personengruppen im Krankenhaus" [Focke & Holberg 2023: 9]. Darüber hinaus war die Liste aber auch dafür gedacht, den aktuellen Stand der Digitalisierung im St. Franziskus-Hospital zu erfassen. Die Liste wurde ausschließlich für projektinterne Zwecke verwendet und war nicht zur Veröffentlichung vorgesehen. Im oben erwähnten Interview sind Auszüge aus dieser Liste mit Erläuterungen zu finden und es wird am Beispiel des Wundmanagements auf die Relevanz des Krankenhausinformationssystems, der elektronischen Patientenakte und der PC gestützten Pflegedokumentation eingegangen.
Digitale Geräte und Anwendungen sind in der Pflege im Krankenhaus von zunehmender Bedeutung und beeinflussen damit auch das Tätigkeitsprofil der Pflegenden. Auf das Thema "Digitalisierung der Pflege im Krankenhaus" soll an dieser Stelle jedoch nicht weiter eingegangen werden. Näher behandelt wird es auf der Themenseite Datenbrillen in der Pflege...
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Letztes Abrufdatum der angegebenen Online-Quellen:
31. August 2023