Die konstituierende Sitzung des Steuerungskreises als Präsenztreffen in Räumlichkeiten des Transferzentrums für angepasste Technologien in Rheine · Foto: © Jürgen Reckfort
Austausch der vor Ort anwesenden Mitglieder des Steuerungskreises während einer Pause · Foto: © Jürgen Reckfort
23. Juli 2020
Konstituierende Sitzung des Projektsteuerungskreises
Im Rahmen des Forschungsschwerpunkts "Zukunft der Arbeit: Arbeiten an und mit Menschen" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) hat sich die TAT Technik Arbeit Transfer gGmbH Ende Januar 2018 zusammen mit zwei weiteren Forschungspartnern sowie zwei Krankenhäusern und einem IT-Dienstleister erfolgreich um die Förderung des Verbundvorhabens PARCURA beworben.
Mit dem Ziel, die Qualität der Arbeit in der Pflege zu verbessern und die Interaktionsarbeit zu erleichtern, sollen im Projekt PARCURA Funktionalitäten für Datenbrillen entwickelt werden, die auf die Bedarfslage des Pflegefachpersonals zugeschnitten sind.
Darüber hinaus soll ein Vorgehensmodell zur partizipativen Einführung einer technischen Neuerung entwickelt werden, das über das Erprobungsgebiet "Kardiologische Normalstation im Nachtdienst" hinaus Anwendung finden kann.
Der Steuerungskreis des Projekts hat sich am 23. Juli 2020 zu einer ersten, konstituierenden Sitzung in Räumlichkeiten des Transferzentrums für angepasste Technologien in Rheine getroffen.
Für detaillierte Informationen über das Projekt PARCURA siehe:
10. September 2020
Am 10. September 2020 fand die vierte bundesweite Veranstaltung von ver.di in der Reihe "Arbeit mit Menschen – Interaktionsarbeit humanisieren" statt. Jürgen Reckfort, beim Verbundkoordinator u. a. zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und Transfer, hat für PARCURA an dieser Veranstaltung teilgenommen und im Nachgang dazu Kontakt mit dem ver.di-Bereich "Innovation und Gute Arbeit" aufgenommen und das Projekt PARCURA vorgestellt.
Das Pflegepersonal der projektbeteiligten Station am Maria-Josef-Hospital Greven bei einer Kartenabfrage zu Erwartungen und Befürchtungen · Foto © Maria-Josef-Hospital
Das Pflegepersonal der projektbeteiligten Station am St. Franziskus-Hospital Münster bei der Kartenabfrage · Foto © St. Franziskus-Hospital
20. und 21. Oktober 2020
"PAR" steht in PARCURA für Partizipation. Um diese Idee mit Leben zu füllen, wurden erste Workshops für das Pflegefachpersonal der projektbeteiligten Stationen im St. Franziskus-Hospital in Münster und Maria-Josef-Hospital in Greven organisiert.
Teils regulär stattfindende, teils eigenständig zu diesem Zweck organisierte Team- und Stationssitzungen wurden genutzt, um den Teams die Inhalte und Ziele des Projekts PARCURA noch einmal näherzubringen, nachdem bereits zu Projektbeginn im Juli und August erste Informationsveranstaltungen im kleineren Rahmen, beispielsweise vor und im Anschluss an die Übergaben auf den Stationen, stattgefunden hatten.
Auf dieser Grundlage wurden nun erste spontane Eindrücke zum Einsatz von Datenbrillen in der stationären Pflege eingesammelt, zu den Chancen, aber auch den Risiken und individuellen Befürchtungen. Daneben wurden Tätigkeiten und Prozesse im Stationsalltag aufgenommen, die erste Hinweise für Einsatzmöglichkeiten einer Datenbrille liefern können.
Organisiert wurden die Workshops von der Koordinatorin der Praxispartner, Gerburgis Löckemann. Die Befragungen des Pflegepersonals hat Prof. Dr. Bonato vom Fachbereich Gesundheit der FH Münster University of Applied Sciences durchgeführt.
Quelle: PIXABAY
27. Oktober 2020
Partizipative Einführung von Datenbrillen im Krankenhaus – damit ist gemeint, dass alle relevanten Akteure in den Prozess einbezogen werden. Zu den relevanten Akteuren gehört nicht nur das Pflegefachpersonal der projektbeteiligten Stationen, sondern insbesondere auch die betriebliche Mitarbeitervertretung (MAV). Die Besonderheit ist, dass es sich bei den beteiligten Krankenhäusern um kirchliche Einrichtungen, genauer gesagt um Einrichtungen der katholischen Kirche handelt, für die eine eigene Mitarbeitervertretungsordnung gilt.
Ende Oktober 2020 fand ein erstes Informationsgespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der MAV statt, bei dem das Projekt PARCURA, der beteiligungsorientierte Projektansatz und das geplante methodische Vorgehen vorgestellt wurden. Die MAV hat bei diesem Gespräch signalisiert, dass man technischen Neuerungen grundsätzlich positiv gegenüber steht.
Gefordert wurde allerdings, dass Ängste und Befürchtungen der hiervon betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ernst genommen werden und dass die Einführung der technischen Neuerung nicht zu Nachteilen für die Mitarbeitenden führen darf. Genannt wurden insbesondere folgende Anforderungen:
Damit diese und weitere wichtige Aspekte gewährleistet werden, ist vorgesehen, die MAV weiterhin aktiv am Projekt PARCURA zu beteiligen.
Wer sich für das Thema "Kirchliche Mitbestimmung" interessiert, sei verwiesen an folgende Veröffentlichung von ver.di:
ab 28. Oktober 2020
Aufgrund des Infektionsgeschehens im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie wurde deutschlandweit ab dem 28. Oktober bis zum 15. Dezember 2020 ein so genannter "Lockdown light" verordnet. Wegen weiterhin hoher Infektionszahlen wurde dieser Lockdown ab dem 16. Dezember 2020 weiter verschärft. Wie andere Projekte im BMBF-Förderschwerpunkt "Arbeiten an und mit Menschen" war hiervon auch das Projekt PARCURA betroffen.
Betroffen war nicht nur die Arbeit innerhalb der einzelnen Teilvorhaben des Projekts, sondern auch die Zusammenarbeit im Verbund. Erfreulicherweise konnte das vergleichsweise schnell ausgeglichen werden, etwa durch die Nutzung von Online-Meetings.
Für ein Projekt wie PARCURA, bei dem es zentral um die Einführung von Datenbrillen in der Pflege im Krankenhaus unter aktiver Beteiligung des Pflegefachpersonals geht, haben sich die COVID-19-Beschränkungen allerdings in ganz besonderem Maße auf die Projektarbeit ausgewirkt:
Die Probleme beim Feldzugang konnten größtenteils durch Personen kompensiert werden, die in den beiden projektbeteiligten Krankenhäusern extra für das Projekt eingestellt worden sind, um einerseits für das Projekt zu arbeiten, die andererseits aber auch als Pflegefachpersonen auf den projektbeteiligten Stationen tätig sind und so im direkten Kontakt mit den auf diesen Stationen in der Pflege tätigen Personen stehen.
Trotz der widrigen Umstände besteht die Hoffnung, dass es im weiteren Projektverlauf wieder möglich sein wird, die Pflegenden wie auch weitere relevante Akteure aktiv in Form von Präsenztreffen in den Prozess der Einführung von Datenbrillen einzubinden.
Ein Kollege des Pflegefachpersonals der projektbeteiligten Pflegestation B1 im Maria-Josef-Hospital Greven während Arbeiten im Krankenhausinformationssystem ORBIS · © Maria-Josef-Hospital
5. November 2020
In Krankenhäusern werden für das Erfassen, Bearbeiten und Weitergeben von medizinischen und administrativen Daten so genannte Krankenhausinformationssysteme (KIS) verwendet. Diese werden und müssen auch genutzt werden, um Pflegetätigkeiten nachträglich zu dokumentieren – eine Tätigkeit, die aufwändig und patientenfern ist, und die von den Pflegenden meist nicht besonders geschätzt wird, weil damit weniger Zeit für die Interaktionsarbeit an und mit den Patientinnen und Patienten zur Verfügung steht.
Kann eine Datenbrille Abhilfe schaffen, indem die erforderliche Dokumentationsarbeit quasi "on-the-fly" per Spracheingabe erledigt und ggf. mit Fotos beispielsweise zur Wunddokumentation angereichert wird? Hilfreich wäre es sicher auch, wenn Pflegende auf dem Weg zur Patientin oder zum Patienten per Datenbrille die aktuellen Patientendaten aus dem Krankenhausinformationssystem (KIS) abrufen könnten, zum Beispiel Name, Hauptdiagnose, Medikation, Allergien.
Aber geht das so ohne Weiteres? Wie funktioniert die Schnittstelle zwischen KIS und Datenbrille? Welche technischen, rechtlichen und möglicherweise wirtschaftlichen Restriktionen sind zu beachten?
Hierzu fand am 5. November 2020 ein Austausch zwischen Vertretern des Forschungsinstituts Positive Computing, den projektbeteiligten Krankenhäusern und der FACT IT GmbH statt, die als IT-Dienstleister für die Krankenhausinformationssysteme der beteiligten Krankenhäuser zuständig ist. Vorgestellt wurde das im Einsatz befindliche Krankenhausinformationssystem ORBIS. Schwerpunkt waren die pflegerischen Tätigkeiten und dazugehörigen Funktionen.
12. November 2020
Unter dem Motto "Shape the Digital Age – Digitale Transformation, Design und UX" fand am 12. November 2020 der World Usability Day Ruhr statt. Über 130 Usability-Interessierte aus Wissenschaft und Praxis diskutierten beim remote ruhrWUD. Das Projekt PARCURA war mit einem Poster vertreten und lud in einer eigenen WONDER.ME-Session des Instituts Positive Computing zur Diskussion über Projektziele und Gestaltungsüberlegungen im Zusammenhang mit der Einführung und Nutzung von Datenbrillen in der Pflege ein.
21.-22. Oktober 2020
Die Europäische Arbeitsforschungstagung beyondwork2020 fand am 21. und 22. Oktober 2020 aufgrund des Pandemiegeschehens als reines Online-Format statt. Zusätzlich zu den verschiedenen Sessions wurde ein Virtuelles Forum angeboten, in dem rund 80 Aussteller Gelegenheit hatten, sich und ihre Projekte vorzustellen.
Im Themenbereich "Interaktionsarbeit" konnten sich Projekte des BMBF-Förderschwerpunkts "Arbeiten an und mit Menschen" vorstellen, darunter auch das Projekt PARCURA. Jürgen Reckfort, beim Verbundkoordinator u. a. zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und Transfer, hat die Präsentation gemeinsam mit Gerburgis Löckemann, der Gesamtkoordinatorin der Praxispartner entworfen. Die technische Umsetzung mit PAGEFLOW wurde vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) organisiert. Die PAGEFLOW-Präsentation konnte im Nachgang zu der Konferenz über einen bestimmten Zeitraum online abgerufen werden. Mittlerweile ist sie vom Netz genommen.