Das Projekt

Ausgangssituation

Für Beschäftigte in der Krankenhauspflege gehören Personalmangel, Zeitdruck und große Ar‍beitsmengen zum Alltag. Auf kardio­logischen Normal­stationen kommen die kurze Verweil­dauer und eine infolge­dessen hohe Fluk­tuations­rate der zu behan­delnden Personen hinzu.

Die Versorgung vieler zunächst unbekannter Personen und von Erkrankten mit einem hohen Über­wachungs­bedarf ist mit einem hohen Arbeits­aufwand verbunden. Speziell im Nacht­dienst ist außerdem zu beachten, dass pflege­rische und ärzt­liche Ansprech­personen für die Pflegenden nur selten vor Ort sind.

Dies kann sich negativ auf die Gesundheit der in der Pflege tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und damit auch auf die Pflege- und Interaktionsarbeit auswirken.

Im Projekt PARCURA wird untersucht, ob derartige Risiken durch den Einsatz von Datenbrillen (Augmented-Reality-Brillen) reduziert und dadurch die Arbeitsbedingungen in der Pflege und die Bedingungen für gute Interaktionsarbeit verbessert werden können.

Ziel

Für das Erprobungsgebiet "kardiologische Allgemeinstation" sollen unter aktiver Einbindung der Pflege prototypische Softwaremodule für eine Datenbrille entwickelt und erprobt werden, die auf die Bedarfslage der Pflege zugeschnitten sind und durch deren Einsatz sich die Arbeits­be‍dingungen in der stationären Pflege und die Bedingungen für gute Interaktionsarbeit verbessern lassen.

Ziel ist es darüber hinaus, das gewählte partizipative Vorgehen auf seine Übertragbarkeit in andere Anwendungskontexte zu untersuchen und zum Zweck des Transfers entsprechende Handlungsempfehlungen abzuleiten.

Zentrale Fragestellungen

  • Können Datenbrillen dazu genutzt werden, die Arbeits- und Interaktionsbedingungen des Pflegepersonals zu verbessern? Welche Anwendungsfälle sind denkbar?
  • Welche rechtlichen, organisatorischen und technischen Rahmen­bedingungen sind bei der Ein­führung von Daten­brillen im Kranken­haus zu berück­sichtigen?
  • Was ist speziell mit Blick auf die Inter­aktions­arbeit erstrebens­wert: Aus Sicht der Pflegenden? Aus Sicht der Patienten und Patientinnen und ihrer Angehörigen? Was ist realis­tisch?
  • Welches Vorgehen empfiehlt sich bei der partizipativen Entwicklung und Einführung des technischen Assistenzsystems Datenbrille in der stationären Pflege im Krankenhaus?

Vorgehensweise

Das Projekt zeichnet sich dadurch aus, dass Pflegende von Anfang an in den sozio-technischen Innovationsprozess eingebunden sind.

Das umfasst die anfängliche Auswahl eines aus Sicht der Pflege geeigneten Datenbrillen­mo‍dells, die anschließende prototypische Entwicklung, Erprobung und Optimierung bedarfs­an‍gepasster Softwaremodule wie auch die Konzipierung von aus Sicht der Pflege ggf. notwendigen Reorganisations- und Qualifizierungsmaßnahmen.

Untersucht wird außerdem, inwieweit das gewählte partizipative Vorgehen sich in andere An‍wendungskontexte übertragen lässt.

Langtitel des Projekts

Partizipative Einführung von Daten­brillen im Kranken­haus zur Verbesse­rung der Quali­tät der Arbeit für das Pflege­personal auf der kardio­logischen Normal­station im Nacht­dienst (PARCURA)

Akronym

PAR

= Partizipation

CURA

= Lateinisch für "Pflege"

Projektlaufzeit

2020-2023

Verbundpartner

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